© DAV Sektion Rosenheim

16 Wege Brünnsteingebiet

Jahresbericht 2024

15.04.2025

Ein schwieriges, arbeitsreiches Jahr, geprägt durch Projekte und Veranstaltungen 


Waren die vergangenen Jahre facettenreich mit unterschiedlichsten Arbeiten, angefangen mit dem Ausschneiden der Wege, mit Erneuerungen von Markierungen, dem Austausch von defekten Schildern sowie Reparaturen an Seilsicherungen und schließlich der Beseitigung von unzähligen Hindernissen, so war das zurückliegende Jahr zum einen mit der Beseitigung von Hindernissen nach extremen Wettererscheinungen geprägt und durch diverse andere Projekte stark beeinflusst und ausgefüllt.

  
Immer wieder wurden die Wege durch unzählige umgestürzte Bäume nach extremem Starkregen und Windbruch versperrt und mussten zeit -und kräfteintensiv mit diversem Gerät wie Kettensägen und Beil befreit und passierbar gemacht werden. Dabei waren die Arbeiten teils sehr gefährlich und mussten auch mehrmals abgebrochen und an einem anderen Tag zu Ende gebracht werden.  

Zusätzlich zu diesen Arbeiten, die kein Ende nahmen und immer wieder auf einem anderen Weg von Neuem begannen, kamen Projekte mit großem Umfang hinzu. Diese Tätigkeiten waren teils aufwendig und zeitintensiv und erforderten viel Vorbereitung, Werkstattarbeit und Improvisation von uns, was das herkömmliche und eigentliche Maß an ehrenamtlicher Arbeit strapazierte.

So war die erste Herausforderung das große Projekt mit dem Namen „Themenweg“ in Kooperation mit dem Hauptverband des DAV und der Käserei Bergader. Dazu wurden an bestimmten Stellen entlang des Weges AV 657 neue Schilder mit Übungen für Körper und Geist, die zum Mitmachen einladen, vom Waldparkplatz bis zum Brünnsteinhaus aufgestellt. Die Herausforderung dabei war, die Schilder so umzugestalten, dass sie auf einen herkömmlichen Schilderständer mit den dazugehörigen Rohrschellen passten. Auch ein neuer Ständer für Schilder musste dazu gesetzt werden.

Das nächste Projekt wurde in Zusammenarbeit mit dem Hauptverband und der Versicherungskammer Bayern durchgeführt, bei dem eine Gruppe von jungen engagierten Leuten von der VKB an mehreren Tagen mit Übernachtung, den Wegewart und seinen Helfer tatkräftig bei vorher besprochenen Arbeiten als Team unterstützen. Alle Teilnehmer trafen sich am Tag zuvor und stiegen gemeinsam zum Brünnsteinhaus auf. Beim gemeinsamen Abendessen gab es anregende Gespräche, dabei wurde die Arbeit des Wegewartes/Referenten vorgestellt und nähergebracht.

Nach dem Frühstück am darauffolgenden eigentlichen Arbeitstag fand die Material- und Werkzeugausgabe statt, Gruppen wurden eingeteilt und die Arbeiten und Projekte kurz vorgestellt. Danach folgte der Abstieg in das vorgesehene Arbeitsgebiet. Unterwegs wurde über das Gebiet, die örtlichen Gegebenheiten und die Gefahren gesprochen. 
Gleichzeitig machte sich ein Duo, ausgestattet mit Farben und Pinsel, auf, um die Markierungen auf dem Weg zu erneuern oder zusätzliche Markierungen anzubringen.

Auf dem AV 652 wurden zwei Stufen gebaut, da sich der Weg in diesem Bereich nach starkem Regen und dem vorherigen Winter aufgelöst hatte und nur eine morastige Fläche übrigblieb. Auf dem AV 655 war der Weg auf einer Länge von ca. 150 m durch die extremen Regenfälle ausgewaschen. Die Teilnehmer sammelten mit einer Kraxe in ständigem Wechsel etwa 1 Tonne Steine in der Umgebung, um die entstandene Rinne wieder aufzufüllen und zu befestigen.

Nach rund 6-8 Stunden intensiver Arbeit mit Brotzeit und Pausen waren die Teilnehmer sichtlich erschöpft und wir traten den Rückweg an. Dabei wurden die restlichen Hindernisse, die auf dem Abstieg gesichtet wurden, gemeinsam entfernt, so dass der Weg am Ende des Tages wieder vollständig hergestellt war und somit die Wanderer wieder ungehindert zum Brünnstein gelangen können. Am Abend wurde die gesamte Arbeit besprochen. Jeder hatte im Anschluss den Eindruck, etwas bewegt zu haben, was bei allen Teilnehmern Zufriedenheit hervorrief.

Eine weitere Herausforderung waren für uns die kommerziellen Veranstaltungen, die auf den Wegen des DAV und der Sektion rund um das Brünnsteinhaus in kurz aufeinanderfolgenden Zeiträumen nach einem kurzen, aber heftigen Wintereinbruch stattfanden. Diese Häufung an Extremen brachte uns an den Rand des Machbaren. Die eingetretenen und sichtbaren Schäden nach dem heftigen Wetterumsturz waren eigentlich zu umfangreich, als dass sie in kurzer Zeit bewältigt werden konnten. In unzähligen Stunden und mit hohem Aufwand haben wir letztendlich die Arbeiten geschafft.

Dabei geriet das eigentliche ehrenamtliche Engagement und die damit verbundene Motivation etwas ins Wanken. So wurden die Anforderungen an die Projekte und die Veranstaltungen durch die Verantwortlichen in Zusammenhang mit der anfallenden Arbeit unterschätzt. Dies führte dazu, dass die ehrenamtliche Arbeit des Wegewartes nun auf neue Füße gestellt werden muss. Die Arbeit und der eigene Einsatz sollten immer unter dem Aspekt der Freude und der Identifikation der Arbeit stehen. Damit verbunden ist die Anerkennung und Wertschätzung der eingesetzten Leistung und Motivation. Die Arbeit des Wegewartes/Referenten und deren Helfer ist geprägt durch den Anspruch, etwas im Sinne der Allgemeinheit zu tun. Diese Aspekte gingen im zurückliegenden Jahr etwas verloren oder wurden durch die vielen Anforderungen und Ansprüche verdrängt.

Für das kommende Arbeitsjahr muss der Anspruch auf das Leistbare im Ehrenamt neu überdacht werden, damit die Betroffenen wieder mit voller Motivation und Begeisterung an ihre Arbeit gehen und daran Spaß und Freude haben - die nächsten Aufgaben warten bereits!

Berghofer Christian, Wegewart, und Horst Oster