Der 3. Tag beginnt mit viel Spannung: Heute soll es zum Innursprung gehen! Mit dem Bus fahren wir nach Maloja und sehen gleich den schönen Wasserfall, mit dem der Inn seinen langen Weg beginnt. An diesem Wasserfall entlang steigen wir höher, auf steilem Bergweg, Kehre um Kehre, bis wir auf einem Absatz endlich einen Rastplatz finden. Zu unseren Füßen sprudelt der junge Inn, den wir kurz darauf auf schmaler Brücke überqueren. Weiter geht es bergauf, zunehmend steinig, dann über griffige Felsplatten – und plötzlich stehen wir am herrlich gelegenen Lunghinsee, dessen Abfluss den Innursprung darstellt. Aber wir wollen noch weiter, zum Lunghinpass mit seiner dreifachen Wasserscheide. Unterwegs murmelt ein kleines Bächlein neben unserem Weg und zwängt sich zwischen den Felsen hindurch an die Oberfläche – die eigentliche Innquelle! Welch eine Freude! Noch etwas weiter bergauf und wir erreichen den Lunghinpass, 2645 m. Er ist die Wasserscheide für 3 Flüsse, die in 3 verschiedene Meere fließen: den Inn, der ins Schwarze Meer fließt, die Julia, die in die Nordsee fließt und die Maira, die ins Adriatische Meer fließt. Zurück am Lunghinsee schwimmen drei Unerschrockene unserer Gruppe eine Runde im eiskalten Innwasser bevor wir uns auf den Weiterweg entlang eines wunderschönen, aber auch sehr ausgesetzten Höhenwegs machen, mit herrlichen Tiefblicken auf den türkisgrünen Silser See. Unser letztes Ziel vor der Rückfahrt ist Grevasalvas, das ehemalige Sommerdorf Bergeller Bauern, in dem in den 1970er Jahren der Film „Heidi“ gedreht wurde. Heute werden die liebevoll renovierten Steinhäuser aus dem 17. Jhdt. nur noch als Ferienhäuschen genutzt.
Einen weiteren Höhepunkt unserer Tourentage soll uns der 4. Tag bescheren. Er führt uns ins Gebiet des Piz Albris, wo man mit dem Aussetzen einzelner Tiere versuchte, den einst ausgerotteten Steinbock wieder anzusiedeln. Heute leben in dem weitläufigen Gebiet wieder rund 1800 Tiere und wir hoffen ein paar von ihnen zu sehen.