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Naturschutzexkursion im Mangfallgebirge

Mit Öffis und Taubensteinbahn zur Rotwand – Sektion Rosenheim unterwegs mit Gebietsbetreuerin Johanna Völkl

Bei idealem Herbstwetter unternahmen mehrere Tourenleiterinnen, Tourenleiter und Naturinteressierte der Sektion Rosenheim eine Naturschutzexkursion im Mangfallgebirge. Die Leitung hatte Johanna Völkel, Gebietsbetreuerin des Landratsamtes Miesbach, die die Teilnehmenden fachkundig durch das Schutzgebiet führte und spannende Einblicke in Geologie, Flora und Fauna gab.

Mit Bahn und Bus fuhren wir am Sonntag, den 12.10.2025 zum Spitzingsee. Mit der Taubensteinbahn ging es zunächst bequem zur Bergstation auf rund 1.600 Metern. Von dort startete die Gruppe zur Wanderung über die Almflächen hinauf zur Rotwand. Der Abstecher auf den Gipfel wurde mit einem grandiosen Rundblick über das Mangfallgebirge und die Zentralalpen belohnt.

Unterwegs erläuterte Johanna Völkel die geologische Entstehung des Gebirges: Die typischen Felsformationen aus Kalk- und Dolomitgestein stammen aus Ablagerungen eines urzeitlichen Meeres und wurden im Zuge der Alpenauffaltung emporgehoben. Diese Gesteine prägen nicht nur die Landschaft, sondern auch die Vegetation. So finden sich hier zahlreiche alpinen Pflanzenarten, darunter die Alpenrose und verschiedene Orchideenarten, die an den kalkreichen und teils sauren Boden angepasst sind.

Ein weiterer Schwerpunkt der Exkursion war die Tierwelt des Gebiets. Neben Gams, Steinadler und Murmeltier lebt hier das selten gewordene Birkhuhn, das besonders empfindlich auf Störungen reagiert. Um seinen Lebensraum zu erhalten, wurden im Winter großflächige Wald-Wild-Schongebiete eingerichtet, die nicht betreten werden sollen. Diese Rückzugsräume sind entscheidend für das Überleben vieler Tierarten.

Johanna informierte auch über die verschiedenen Schutzgebiete im Mangfallgebirge, die vom Wildschutz- bis zum europäischen Natura-2000-Gebiet reichen. Ziel sei es, die einzigartige Artenvielfalt und die natürliche Landschaft langfristig zu erhalten. Unterstützt wird die Arbeit der Gebietsbetreuerinnen und Gebietsbetreuer von den Naturschutzrangern, die Besucherinnen und Besucher informieren, auf sensible Bereiche aufmerksam machen und so zum respektvollen Umgang mit der Natur beitragen.

Während der Tour kehrte die Gruppe im Rotwandhaus ein, wo bei einer gemütlichen Brotzeit noch einmal über das Erlebte gesprochen wurde. Die Exkursion machte deutlich, wie eng Geologie, Pflanzenwelt, Tierleben und menschliches Verhalten in den Alpen miteinander verbunden sind – und wie wichtig bewusster Naturschutz für die Zukunft dieser eindrucksvollen Berglandschaft bleibt.

Marc Oliver Otto, Naturschutzreferent der Sektion Rosenheim