© DAV Sektion Rosenheim

RoBergAktiv - Zugspitze "Eisenzeit"

Eigentlich war diese Tour ja schon seit längerem geplant, aber wie so oft - das Wetter.

Dann ging alles ruckzuck - beim letzten Stammtisch am 13.09. im Happinger Hof sprachen wir zunächst über die schon lang geplante Mondscheintour von Sven - nachdem aber an diesem Wochenende aber Neumond und gar kein Vollmond war (Sachen gibt's ), kam spontan der Vorschlag, dann halt endlich die Eisenzeit zu machen.

Gesagt, getan - am Samstag 16.09. ging's um 04:30 hier in Neubeuern los, gerade so, dass wir keine Hirnbirn mehr benötigten, starteten wir dann auch schon vom Parkplatz am Eibsee.

Das Ziel ständig vor Augen, schon auch schon bald Details erkennend vom Routenverlauf, schlängelt man sich zunächst hoch zur Zahnradbahnstation Riffelriß (wer die Tour nachahmen möchte - haltet euch bis hierin am besten auf der Skipiste, das ist am angenehmsten zu gehen).

Von hier wird's dann eher ein klassischer Wanderpfad und bald kann man eine Blechbaracke bei der Sprengseilbahn erkennen. Hier geht's hoch und ab hier beginnt dann auch die eigentliche Tour.

Der Routenverlauf ist eigentlich immer sofort erkennbar, mal ein paar Stoamandl, mal Trittspuren und im Zweifelsfalle immer dem Eisenschrott folgen, von welchem hier überall jede Menge rumliegt

Irgendwann kommt dann eine wenig vertrauenswürdige Eisenleiter (daher wohl auch der Name "Harakiri-Leiter") und auch schon bald die Strommasten, welche von Weitem schon gut erkennbar sind.

2 weitere Stahleitern folgen und nun sind schon auch bald die höhlenartigen Tunnelgänge erkennbar, in welchen zur Bauzeit die Arbeiter wohnten. Diesen folgt man bis zum Ende (der falsche Weiterweg ist hier eindeutig als gesperrt gekennzeichnet) und dann beginnt auch die Kletterei.

Wirkliche Kletterei gibt's hier auf der Tour nur recht wenig, manchmal ein kurzer Aufschwung, mal eine Scharte, mal ein paar Platten, welche als leichte Kletterei zu bewältigen sind, mehr aber eben auch nicht.

Der Weg verläuft meist über irgendwelche Bänder, teilweise durchaus recht ausgesetzt und an den kritischen Stellen ist ab und an auch mal ein Bohrhaken. Insgesamt ist das gesamte Gelände durchgehend recht brüchig - von daher schadet es nicht, wenn man mal irgendwo fester zupacken muss, zuvor auch lieber 2x zu prüfen, ob das überhaupt hält.

Das ursprüngl. Stahlseil (ähnlich wie ein Klettersteig) der Bauarbeiter liegt natürlich auch noch auf weiten Teilen herum und kann selbstredend natürlich nicht mehr benutzt werden.

Nun, irgendwann ist man am Ende angelangt, ca. 300 HM unterhalb des Gipfels ist der Ausstieg. Von hier seilt man sich zum Höllentalklettersteig ab (1x 25 Meter sind absolut ausreichend, nicht wie in den meisten Topos beschrieben, 1x25 + 1x15) und darf sich dann das letzte verbleibende Stück mit meist vielen anderen Menschen teilen.

Die KS-Geher waren in unserem Fall alle durchweg sehr kooperativ und sind gleich alle freiwillig zur Seite, als wir kamen (vielleicht war auch unser Körpergeruch zu dem Zeitpunkt schon ausgeprägt männlich ). Hier macht es auch durchaus Sinn, ein wenig versetzt vom Klettersteig zu gehen, da der KS an vielen Stellen wie Marmor ist (Sicherung am KS könnt ihr euch "schenken" - ihr seid ja auch bis hierher gekommen, mit großen Abschnitten ohne Sicherung ).

Oben am Ausstieg angekommen ging's dann noch zum obligatorischen Gipfelbesuch und anschl. auf die Terrasse, zum wohlverdienten Kaltgetränk. Beim Gipfelbesuch ist, wenig überraschend, mit Wartezeit zu rechnen - der Menschenstrom von der Seite der Bergstation her kommend, war endlos.

Alles in allem eine sehr schöne Tour, technisch nicht wirklich schwer, dafür viel Bruch und somit auch die gegebene Steinschlaggefahr. Die Topo dazu von bergsteigen.com würde ich absolut weiterempfehlen - die Zeitangaben dort sind allerdings seeeeehr großzügig (wir beide sind keine Toni Palzers und auch keine 25 mehr und haben ziemlich genau 5,5 Stunden benötigt - die Wartezeit am Gipfelkreuz nicht mitgerechnet ).

In diesem Sinne - Berg Heil und kommt's wieder alle g'sund runter

Sven & Manfredo