Nach einem schulisch anstrengenden Jahr freute mich dieses Jahr wie noch nie auf die Sommerferien. Direkt einen Tag nach meiner Studienfahrt nach Italien stand für mich der letzte bayrische Jugendleadcup für dieses Jahr auf dem Plan. Da die letzte Woche sehr anstrengend war und ich kaum Lead trainiert hatte, war die Motivation erdenklich gering. Dafür schlug ich mich aber ganz gut und landete am Ende des Tages auf dem 2. Platz. Auch in der Gesamtwertung aller Bayrischen Jugendcups belegte ich den 2. Platz.
Am darauffolgenden Freitag machte ich mich mit dem Zug auf den Weg ins Stuntwerk (Köln) zu einem Lehrgang von Nationalkadertrainer Udo Neumann, um mich für einen Startplatz am Weltcup in München zu qualifizieren. Dort angekommen freute ich mich riesig auf die zwei kommenden Tage. Für Samstag haben uns die Schrauber Tobi und Robert super Boulder im wie gewohnten „München-Style“ für zwei Halbfinal-Durchgänge an die Wand gezaubert. Nach den beiden Durchgängen haben sie uns die noch erklärt wie die Probleme von ihnen gedacht waren. Danach hat uns Udo noch einige hilfreiche Übungen am Campusboard gezeigt und nach einer kurzen, aber anstrengenden Yoga-Einheit bei Fritze sind wir endlich, kurz vorm verhungern, essen gegangen. Am nächsten Tag war die Haut an meinen Fingern eigentlich nicht mehr wirklich in der Lage die Boulder vom Vortag noch einmal zu versuchen. Dennoch hieß es für uns, obwohl wir nach der Aufwärm-Einheit bei Fritze schon eine Pause gebraucht hätten, ran an die Wand um die Einzelzüge der Boulder zu testen. Komplett fertig und mit Muskelkater stiegen wir nach einem kurzen Abstecher in ein türkisches Restaurant in den Zug Richtung Rosenheim. Ruhetag war aber nicht, denn am nächsten Tag hieß es ab ins Zillertal. Das war natürlich nicht die ideale Wettkampfvorbereitung für meinen ersten Weltcup, aber es hat trotzdem Spaß gemacht, mal wieder mit dem ganzen Team unterwegs zu sein und ein paar Tage im wunderschönen Zillertal zu genießen. Am 13.08.15 war dann aber Schluss mit chillen. Am Abend traf ich mich mit den anderen Weltcupstartern im Hotel in München. Freitagvormittag war für uns Mädls aber erst mal anfeuern angesagt, weil unsere Qualifikation erst am Abend stattfand. Die Motivation stieg bei uns allen, obwohl es viel zu warm war. Deshalb versuchten wir uns bis zu unserem Isolationsschluss um 3 Uhr möglichst nicht in der Sonne aufzuhalten. Nach wahnsinnig langen 3 Stunden in der Isolation durfte ich dann endlich meinen ersten Boulder klettern. Leider bin ich einige Male am letzten Zug runtergefallen, was ich sehr geärgert hat, aber es gelang mir, mich auf die kommenden Probleme zu konzentrieren. Der zweite Boulder war sehr kraftbetont und ich hatte keine Chance den Bonusgriff zu erreiche. Das dritte und vierte Problem verlief dagegen umso besser, ich konnte bei beiden den Topgriff festhalten. Der letzte war äußerst schwer und auch hier bin ich nicht bis zum Bonus gebouldert…. Am Ende belegte ich den 35. Platz. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung auf meinem ersten Weltcup und hoffe, dass es nicht der letzte bleibt, auf dem ich starten darf.
Vielen Dank an Montagne-Sport und an Mantle für die großartige Unterstützung.
Erstellt von Manfred Mauler