Die Alpenvereinssektion Rosenheim unterhält und pflegt in ihren Arbeitsgebieten Brünnstein und Hochries über 200 km Wanderwege und Steige. Viele Ehrenamtliche stellten und stellen sich bis heute mit großem und unausweichlich auch physischem Einsatz dieser Aufgabe. Einer davon hat wahrlich darin Geschichte geschrieben – Franz Karlberger.
Im Oktober 2022 hätte er seinen hundertsten Geburtstag feiern können. Nun aber ist der in Mähren geborene und seit 1951 in Hl. Blut/Aising lebende Industriemeister Anfang Januar 2022 verstorben. Seine Frau Rosa, vier Kinder, acht Enkel und acht Urenkel trauern um ihn. Aber eben auch noch viele Sektionsmitglieder vom AV Rosenheim, die ihn als liebenswerten und engagierten Mitstreiter im Kreise der Ehrenamtlichen in Erinnerung haben. Für seine großen Verdienste durfte ich ihn im Jahre 2000 anl. seines Jubiläums „25 Jahre Wegewart“ zum Ehrenmitglied ernennen. Darüber hinaus stand er aber auch von 1987 bis 1994 als Hüttenwart unseres Brünnsteinhauses in der Verantwortung.
Altvorstand Ludwig Hieber hat ihn damals zum Jubiläum im Besonderen für seine immensen Leistungen seiner Sanierungsarbeit des Hauptanstieges zum Hochrieshaus gewürdigt. Ich zitiere:
Das alles hat keine Behörde getan, keine Gemeinde Samerberg und schon gar nicht der großmächtige Fremdenverkehrsverband Rosenheimer Land. Es ist das Werk eines einzelnen Mannes, namens Franz Karlberger. Er allein hat es geschaffen, mit Pickel und Schaufel, Vorschlaghammer und Brechstange.
Und in fast jedem Jahresbericht war zu lesen: „…dass unsere Alpenvereinswege so vorbildlich in Schuss sind, ist unserem unermüdlichen Wegewart Franz Karlberger zu verdanken“.
Wegmacher fallen nicht vom Himmel. Sie müssen ein Auge für Problemstellen am Berg haben, den Fluss des Wassers kennen, die Markierungen und Taferlbäume wetterfest zu allen Jahreszeiten installieren, sowie den Bedürfnissen der bergwandernden Damen und Herren präventiv gerecht werden.
Franz Karlberger hat dies in vorbildlicher Weise getan, hat sein Wissen weitergegeben und an seine treuen Helfer wie Nachfolger vererbt. So habe ich ihm als neuer Altvorstand gerne ins offene Grab nachgerufen: „Lieber Franz, viele Tritt- und Steinstufen sind Gedenksteine, die du dir selber gesetzt hast. Diese werden noch lange Zeit stille Zeugen deiner so großartigen ehrenamtlichen Leistungen für unsere Mitglieder und weit darüber hinaus sein. Du bleibst in unserer Sektionsgeschichte unvergessen.
Franz Knarr sen.