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Hochtour zum Schwarzenstein

Tag 1:

Vom Parkplatz beim Gasthaus Breitlahner ging es in 2,5 Stunden durch das wildromatische Zemmgrundtal entlang des Berliner Höhenwegs zur Berliner Hütte auf 2.042m. Wegen der frühen Ankunft blieb genügend Zeit um auf der Terrasse des historischen Schutzhauses zu relaxen und bei einem Apperitiv die Zillertaler-Gletscher zu bestaunen und sich über die bereits bestiegenen Berggipfel auszutauschen. Nach dem 4-Gänge-Menü unterhielten wir uns mit Kartenspielen und Turmbauen.

Foto 01-04: Zustieg vom Parkplatz Gasthaus Breitlahner zur Berliner Hütte 

Tag 2:

Nach dem reichhaltigen Frühstück (Buffet) starteten wir um 7.30 Uhr bei wolkenlosem Himmel Richtung Hornkees. Unterwegs begegnete uns eine kleine Schafherde mit Lämmern. Der Steig war unschwierig und ermöglichte immer den Blick auf die umliegenden Gipfel und den zu überquerenden Kees (Gletscher). Nach ca. 2.5 Stunden waren wir am Hornkees angelangt und legten die Steigeisen an. Unser Tourenleiter Patrick bereitete das Seil für das Anseilen vor. Nach einer kurzen Rast, ging es in einer 5er-Seilschaft auf den relativ flachen Gletscher. Da der Aufstieg nordseitig verlief, war die Schneeauflage noch tragfähig und wir kamen zügig vorwärts. Das Gipfelkreuz war schon von Weitem zu sehen. Aber durch die Fotostops und die Verschnaufpausen benötigten wir noch ca. 2 Stunden bis zum Schwarzensteinsattel.

Foto 05-15: Aufstieg über den Hornkees bis zumSchwarzensteinsattel und weiter zum Gipfel und Abstieg zur Schwarzensteinhütte

Von diesem ging es weiter mit Steigeisen über Fels-Blockwerk bis zum ersehnten Gipfel des Schwarzenstein (3.368m). Der Ausblick auf die Zillertaler Gipfel war atemberaubend. Im Süden waren die Dolomiten zum Greifen nahe; im Osten waren der Großvenediger und der Große Geiger auszumachen. Am Gipfelkreuz waren wir nicht allein, weil viele Bergsteiger/innen den kürzeren und fast gletscherfreien Weg als Ein-Tagestour aus dem Ahrtal nehmen. Dennoch sind wir zu unserem obligatorischeen Gipfelfoto gekommen. Da es sich um einen Grenzgipfel zu Italien handelt, hat dieser auch den klingenden Namen Sasso Nero. Nach einer ausreichenden Gipfelrast kletterten wir zuerst über steiles Blockwerk um dann auf dem steil abfallenden Gletscher, um nach einer Stunde an der neuen Rifugio Sasso Nero (Schwarzensteinhütte) anzukommen. Dieser futuristische Bau beeindruckte durch seine großen, hellen Räume und den Panoramafenstern. Zielstrebig nahmen wir an einem Tisch Platz um den Durst und die Gelüste nach Süßem zu stillen. Danach genossen wir die Sonne auf der Terrasse oder verbrachten die Zeit bis zum Abendessen mit Körperpflege. Voll zufrieden mit dem reichlichen Menü ließen wir den Abend auch wieder mit Spielen und guter Unterhaltung ausklingen. Leider gab es keinen Sternenhimmel zu sehen, weil dichter Nebel und Wolken die Sicht vereitelten.

Tag 3:

Bereits um 6.00 Uhr haben ein paar Fotofreunde das 6er-Zimmer verlassen um den Sonnenaufgang zu erleben. Der Gipfel des Schwarzenstein war noch in Wolken, aber die Sonnenstrahlen durchbrachen schon bald das dunkle Grau und zündeten ein farbenprächtiges „Feuerwerk“. Nach dem tollen Naturschauspiel gingen wir mit innerer Zufriedenheit zum Frühstücken. Der Gastraum war schon voll belegt und der Andrang auf das verlockende Buffet groß. Pünktlich um 8.00 Uhr waren wir bereit für den bevorstehenden ca. siebenstündigen Abstieg. Kurz nach dem Start mussten wir die Steigeisen anlegen. In der bewährten Seilschaft führte uns Patrick über den mit Steinbrocken übersäten und mit Spalten durchzogenen Gletscher. Es gab keine Wegemarkierung, aber Dank der guten Orientierung und Erfahrung unseres Tourenführers hatten wir schnell das steile Floitenkees  überquert. Das erste Etappenziel, die Greizer Hütte, war gut sichtbar und in 2,5 Stunden erreicht. Nach einer kurzen Stärkung marschierten wir über viele Sepentinen durch das romantische Floitental mit einer weiteren Rast auf der Sulzen Alm, in unseren Talort Ginzling. Für den Abstieg über die 2.100hm haben wir ca. 6 Stunden Gehzeit benötigt.

Foto 16-24: Sonnenaufgang über dem Floitengipfel und Abstieg über den Floitengrund ins Tal

Fazit:

Die Hochtour auf den Schwarzenstein ist wegen der flachen Gletscherüberschreitung eine ideale Tour für Einsteiger und ältere Bergler. Durch die souveräne Führung unseres Tourenleiters Patrick war die Tour ein Genuss. Auch das Wetter war uns wohl gesonnen. Die Gruppe hat sehr gut harmoniert und sich unterstützt. Wir hatten viel erlebt und sind alle wieder gesund am Ziel angekommen.

Fotos: Teilnehmer/innen; Bericht: Günter Kratschmayer