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Jahresbericht 2023 (07)

Klimaschutzbericht 2022 der Sektion Rosenheim des Deutschen Alpenvereins

01.04.2024

Kurzbericht: Zur ausführlichen Version geht es hier!

Basis und Motivation der Bilanzierung für die Sektion Rosenheim ist das seit 2019 mit großer Mehrheit beschlossene Klimaprojekt des Deutschen Alpenvereins.

Für die Klimabilanz wurden Daten von 2022 erhoben und im Jahre 2023 in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband ausgewertet.

Für diese Arbeit haben wir uns in der Sektion mit einem kleinen, aber hoch motivierten Team an das bundesweite Klimaschutzprojekt angeschlossen und für die Sektion die Aktivitäten durchgeführt. Wir sind ein Team aus Ehrenamtlichen (Trainer, Klimaschutzbeauftragten und Nachhaltigkeitsfachleuten) mit tatkräftiger Unterstützung des Leiters der Geschäftsstelle.

Im Wesentlichen wurden Aktivitäts- und Verbrauchsdaten aus unseren Touren und Kursen, sonstigen Veranstaltungen, aus dem Einkauf und Energieverbrauch von unseren Hütten, dem Brünnsteinhaus und der Hochrieshütte, der Geschäftsstelle und unserer Kletterhalle erfasst. Ziel war es, alle Treibhausgas Emissionen zu erfassen, für die die Sektion maßgeblich verantwortlich ist (d.h. der Veranstalter oder Initiator). Emissionen der Mitglieder, die im privaten Bereich passieren, werden nicht erfasst und gewertet.

Insgesamt betragen die Treibhausgas-Emissionen der Sektion Rosenheim 197 t CO2e. Das entspricht bei 11.900 Mitgliedern ca. 16,5 kg CO2e pro Mitglied.

Die 197 t CO2e entsprechen dem jährlichen CO2-Fußabdruck von ca. 26 Menschen in Europa (bei durchschnittlich 8 t CO2e/Jahr)

Eine Übersicht der 10 größten Verursacher zeigt die nebenstehende Abbildung.

Die Emissionsbereiche mit den 10 größten THG-Emissionen (Top 10) sind für knapp 90% der Gesamtemissionen verantwortlich. Vor allem Essen & Trinken auf den Hütten sowie Mobilität für Touren und Ausbildungen sind große Verursacher von THG-Emissionen im Jahr 2022. Der Emissionsbereich „Brünnsteinhaus Anlagegüter“ ist Großteils auf eine einmalige Neuanschaffung eines PKWs im Jahr 2022 zurückzuführen.

Ein weiterer großer Betrag ist der Stromverbrauch des Hochrieshauses (19,9 t CO2e) und der Hochriesbahn (10,2 t CO2e). Bei der Hochriesbahn wurden nur 50 % des Stromverbrauchs berücksichtigt, weil die Sektion zu 50 % an der Bahn beteiligt ist. Im Gegensatz zum Brünnsteinhaus haben wir hier noch keinen Ökostrom im Einsatz.  Einer der ersten Maßnahmen wird es sein, diese beiden Positionen auf Ökostrom umzustellen. Für die Hochrieshütte ist dies ab Mitte Februar 2024 der Fall.

Auch die Mobilität unserer zahlreichen Touren und Kurse (insgesamt 175), Kletterveranstaltungen und Ausfahrten ist einer unserer größten Verbraucher (22,6 t CO2e, 9,5 %). Auch hier sind wir dabei, die Emissionen durch zahlreiche Maßnahmen zu reduzieren. Durch Anreize fördern wir Unternehmungen zu nahe gelegenen Zielen, verstärkt mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen oder mit einem von der Sektion Rosenheim eingeführten Bergbus zu fahren.

Der Bergbus fährt im Winter und im Sommer zu ausgewählten Zielen. Dabei kann man an geführten Touren teilnehmen oder auch auf eigene Faust losziehen. Dies sind nur einige Maßnahmen, die wir schon umgesetzt haben.

Betrachtet man die beiden Hütte genauer, fällt, wie oben schon erwähnt, der große Anteil an Ernährung und Getränken auf. Exemplarisch eine Detailbetrachtung der Hochrieshütte. Von den 79 t CO2e gesamt fallen 34 t CO2e auf Lebensmittel. Bei den Lebensmitteln machen dabei 61 % (20 t CO2e) nur Fleisch & Wurst aus.

Neben den Reduktionsmaßnahmen im Bereich der Mobilität und Stromwechsel ist uns auch der Bildungsauftrag mit Aufklärung und Information wichtig. Hierbei wollen wir informieren und Tipps und Tricks zum CO2-Sparen weitergeben. Denn nicht nur wir als Veranstalter verbrauchen CO2, sondern auch unsere Mitglieder und Bergfreunde, wenn sie privat in den Bergen unterwegs sind. Auf unserer Homepage veröffentlichen wir Bergtouren, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar sind. Des Weiteren haben wir Tourenführer bzw. Bücher gekauft, die sich dem Thema öffentliche Anreise widmen und werden diese der Stadtbibliothek spenden.

Mehr Details können dem detaillierten „THG-Emissionsbericht“ entnommen werden.

Die Sektion Rosenheim hat viel Arbeit in die Erfassung und Erstellung der ersten Emissionsbilanz gesteckt. Neben der Bilanzierung selbst wurde auch unter großem Aufwand und Engagement die Verbreitung und Umsetzung erster Maßnahmen vorangetrieben. Dafür möchte ich allen, die dabei mitgeholfen haben, einen besonderen Dank aussprechen.

Wir bleiben aktiv und wollen das Thema auch in den nächsten Jahren forcieren mit dem Ziel, der Emissionsminderung näher zu kommen.

Wir halten alle Interessierten auf dem aktuellen Stand und freuen uns auf weitere Unterstützer!

Harald Wettemann, Klimaschutzkoordinator